Personen mit Duldung, die in Afghanistan politisch verfolgt sind, können einen "Asylfolgeantrag" stellen. Personen, die nicht besonders gefährdet sind, können einen "Antrag auf Wiederaufgreifen des Asylverfahrens" stellen:
Asylfolgeantrag: Wenn Ihr Asylantrag vor der Machübernahme der Taliban abgelehnt wurde und Sie seitdem eine Duldung haben, kann es sinnvoll sein, einen Asylfolgeantrag zu stellen. Einen Asylfolgeantrag können Sie dann stellen, wenn sich Ihre Situation oder die Situation in Ihrem Heimatland so sehr verändert hat, dass ein neuer Asylantrag Aussicht auf Erfolg hat. Mehr zum Thema Asylfolgeantrag finden Sie in unserem Kapitel "Asylantrag abgelehnt". Eine Beratungsstelle kann Ihnen helfen. Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf proasyl.de und adressen.asyl.net. Bringen Sie alle Ihre Unterlagen mit.
Wichtig: Wenn Sie eine Ausbildungsduldung oder eine Beschäftigungsduldung haben oder kurz davor sind, ein Bleiberecht für Geduldete zu bekommen, sollten Sie sich einen Asylfolgeantrag gut überlegen. Während Ihr neues Asylverfahren läuft, bekommen Sie eine Aufenthaltsgestattung. Sie verlieren also Ihre aktuelle Duldung. Das wird in vielen Fällen eher ein Nachteil sein. Lassen Sich also vorab beraten.
Antrag auf Wiederaufgreifen des Asylverfahrens: Wenn Sie auch jetzt nicht politisch verfolgt oder besonders gefährdet sind, ist ein Asylfolgeantrag weiterhin nicht erfolgsversprechend. Sie können aber einen sogenannten "Antrag auf Wiederaufgreifen des Asylverfahrens" stellen. Dann wird Ihr altes Asylverfahren neu aufgerollt. Da die wirtschaftliche Situation in Afghanistan sehr schlecht ist, haben Sie eine Chance auf ein Abschiebungsverbot. Das ist eine Aufenthaltserlaubnis für in der Regel 1 Jahr, die dann verlängert werden kann. Es ist ein besserer Aufenthaltsstatus als eine Duldung. Mehr dazu finden Sie in unserem Kapitel "Aufenthaltserlaubnis für Geflüchtete". Den "Antrag auf Wiederaufgreifen des Asylverfahrens" können Sie schriftlich beim BAMF stellen. Auf die Entscheidung müssen Sie wahrscheinlich länger warten. Lassen Sie sich vorab von einer Beratungsstelle beraten. Die Beratungsstelle kann Ihnen auch bei der Antragsstellung helfen. Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie auf proasyl.de und adressen.asyl.net. Bringen Sie alle Ihre Unterlagen mit. Während Ihr Antrag läuft, bleibt Ihre aktuelle Duldung gültig.